Rückblick 50-jährige Jubiläumsfeier
Wassertrüdingen – Die Krise genutzt, die Digitalisierung vorangetrieben und heute sehr gut aufgestellt: Lieferschwierigkeiten gehören weitestgehend der Vergangenheit an.
In den letzten Jahren haben wir – trotz diverser Krisen – massive Anstrengungen unternommen, um verschiedenste Abläufe zu verbessern. Es waren harte Zeiten, aber es hat sich gelohnt. Wir stehen heute besser da als je zuvor. So konnte am 07.07.2023 mit gut 300 Gästen, darunter Geschäftspartner, Mitarbeiter und deren Familienangehörige das 50-jährige Firmenjubiläum nachgefeiert werden.
Das westliche Mittelfranken biete viele interessante Industrieunternehmen, die Region müsse sich nicht verstecken, darin sind sich Karin Bucher, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ansbach, und Wirtschaftsförderer Thomas Merkel einig. Gerade die familiengeführten Unternehmen seien ein Glücksfall für die Region. Sie stehen zum ländlichen Standort und in der Unternehmenskultur gehe es um mehr als nur nackte Quartalszahlen.
An den Standort Wassertrüdingen hält auch Frank Dommel fest, insgesamt hat das Unternehmen rund 120 Mitarbeiter. 1972 hatte sein Vater Wilfried das Unternehmen gegründet. Anfangs war es eher ein Ingenieurbüro, das mit seinem Know-how großen Unternehmen zugearbeitet hat. Später folgte auch die Produktionsdienstleistung, wodurch ab 1978 Leiterplatten bestückt wurden – dieses Verfahren wird seitdem kontinuierlich verbessert. So können heute in Sekundenschnelle elektronische Bauteile verarbeitet werden, die man fast nicht mehr mit dem menschlichen Auge sehen kann. Bereits im Jahr 2000 hat der Entwicklungs- und Fertigungsdienstleister im Industriegebiet seine heutige Unternehmenszentrale gebaut. Die platzte nach zehn Jahren aus allen Nähten, sodass 2012 ein weiterer Standort hinzukam – ein ehemaliger Baumarkt. Schon vor Corona begann Frank Dommel viele Prozesse im Unternehmen zu optimieren. Durch die Digitalisierung in der Materialwirtschaft konnten viele Abläufe verbessert werden. “Bei elektronischen Bauteilen gibt es teilweise täglich neue Preise, das macht es unheimlich zeitaufwändig, Angebote für Kunden zu erstellen und die Produktion anschließend zu planen”, erklärt Dommel. Zum einen wurden interne Prozesse mithilfe der Bachelorarbeit eines Werkstudenten verbessert und zum anderen werden durch Lieferantenschnittstellen über 25.000 Datensätze in Form von aktuellen Preisen von insgesamt 19 Zulieferern jede Nacht in das System von DOMMEL übernommen. So können deutlich schneller Angebote erstellt werden und die Produktion ist immer rechtzeitig mit Material versorgt. Folglich können früher genauere Zusagen an Kunden gegeben und letztendlich auch schneller geliefert werden – ein klarer Wettbewerbsvorteil. “In der Corona-Pandemie haben wir trotzdem mit Lieferengpässen zu kämpfen gehabt, aber wir konnten liefern und heute sind wir sehr gut aufgestellt und profitieren davon, dass wir in den Krisenzeiten die Digitalisierung so vorangetrieben haben”, freut sich der Geschäftsführer. Übrigens – der Werkstudent hat heute eine Führungsposition im Unternehmen. Die beiden Wirtschaftsförderer freuten sich beim anschließenden Firmenrundgang zu hören, dass Frank Dommel mit seinem vorausschauenden Blick ein klares Bekenntnis zum Standort Wassertrüdingen gegeben hat.